Spraypaints: John-Nash-Zyklus



Für den John-Nash-Zyklus, den ich für den Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie am KIT Karlsruhe erstellt habe, musste ich mich zunächst mit dem Nobelpreisträger und seiner Spieltheorie auseinandersetzen. Das Nash-Gleichgewicht, reine und gemischte Strategien etc. wurden verfremdet und ein bisschen “schmunzelnd” dargestellt.

Arbeitsfolien

“Im Film „A Beautiful Mind“, der weltweit über 300 Millionen Dollar eingespielt hat, wird das Nash-Gleichgewicht so erklärt: John Nash, brillanter junger Mathematiker und Promotionsstudent an der amerikanischen Eliteuniversität Princeton, hängt mit seinen Kommilitonen abends in einer Bar. Eine Gruppe hübscher junger Frauen spaziert durch die Tür herein, die den Studenten verführerische Blicke zuwerfen

John Nash auf der Staffelei

Klar, am schönsten ist eine Blondine. John Nash stellt sich die Frage nach der richtigen Strategie: Wenn sich jeder der Kommilitonen um die Blondine bemüht, endet der Wettkampf in einer Schlägerei, und am Ende verlieren alle, weil die restlichen Frauen – niemand will zweite Wahl sein – beleidigt die Bar verlassen. Und die Blondine kriegt auch keiner ab. Besser also, die Attraktivste von vornherein links liegenzulassen und sich mit ihren Freundinnen zufriedenzugeben. So gewinnen alle.

Für diese Erkenntnis und die auf ihr aufbauende Forschung hat der Mathematiker John Nash viel später den Nobelpreis erhalten, und tatsächlich lernen Legionen an Volkswirtschaftsstudenten im Grundstudium ein ökonomisches Theorem, das es bis in ein Hollywood-Drehbuch geschafft hat. Wenn deutsche Studenten der VWL die „Grundlagen der Mikroökonomik“ aufschlagen, wird ihnen das Nash-Gleichgewicht mit einem Fußballspiel erklärt, bei dem zwei Anbieter von Sitzkissen überlegen, welchen Preis sie für den Verleih verlangen. Sie müssen ihren Preis gleichzeitig bekanntgeben und können ihn dann nicht mehr verändern. Die Nachfrager haben keine Präferenzen, die Kosten der Anbieter sind identisch.

Am meisten verdienen würde, verlangten beide den gleich hohen Monopolpreis und teilten sich den Umsatz zu gleichen Teilen. Da aber der eine nicht weiß, ob der andere möglicherweise einen niedrigeren Preis setzt und damit die komplette Menge erhalten würde, werden beide den niedrigen Preis wählen – keiner der beiden kann sich verbessern, handelte er anders. Außer, die Kissen-Verleiher treffen nicht nur an einem einzigen, sondern jeden Samstag aufeinander und sprechen sich von nun an ab, beide den höheren Preis zu verlangen.”             (Hendrik Ankenbrand, Frankfurter Allgemeine)

 

 

 

 

 

Weitere Spraypaints:  ” Auf leisen Pfoten I-IV”

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